SEO-Trends: Was bleibt vom alten Jahr und was erwartet uns 2022?

Das Jahr neigt sich dem Ende und wirft seine Schatten für 2022 voraus. Für uns ist es mittlerweile zur Tradition geworden, in dieser Zeit des Jahres einen Blick zurück und natürlich auch einen nach vorne zu werfen: Welche Neuerungen hielt das SEO 2021 für uns bereit – und was könnte uns 2022 SEO-technisch erwarten?

Wir sind den Fragen auf den Grund gegangen – damit Websitebetreiber, Agenturen und SEO-ler heute schon ihre guten Vorsätze für 2022 auf den Weg beginnen können.

Trend #1: Die Page-Experience

Das oberste Ziel von Google besteht darin, dass User eine positive Nutzererfahrung („User Experience“) mit einem Webauftritt haben. Die Bedeutung der Page Experience wurde im Sommer diesen Jahres noch einmal gesteigert, indem Google das „Page Experience Update“ ausgerollt hat.

Zu den Kriterien der Page Experience gehören:

  • die mobile Optimierung einer Website
  • die SSL-Verschlüsselung einer Website („https“)
  • sicheres Browsen
  • das Vermeiden von Interstitials bzw. Interstitial Ads (= “Unterbrecherwerbung“)

Diese vier Kriterien dürften den meisten bereits bekannt gewesen sein. Neu ist, dass Google ihnen nun verstärkt Relevanz beimisst und in diesem Zuge weitere Qualitätssignale definiert hat, die so genannten „Core Web Vitals“.

Dazu zählen

  • die Ladezeit einer Website (Google-Kennzahl: Largest Contentful Paint, kurz „LCP“)
  • die Stabilität des Website-Layouts (Google-Kennzahl: Cumulative Layout Shift, kurz „CLS“)
  • die Interaktivität einer Website (Google-Kennzahl: First Input Delay, kurz „FID“)

Die Nutzerfreundlichkeit eines Webauftritts hat so nochmal an Bedeutung gewonnen und ist damit auch für das neue Jahr relevant.

Handlungsempfehlung für 2022:
Sicherlich haben Sie das ein oder andere Kriterium im Rahmen der Page Experience bereits umgesetzt. Dennoch sollten Sie sich jetzt nicht zurücklehnen. Richten Sie die Seite noch gezielter auf die Bedürfnisse Ihrer User aus. Einige der Kriterien können Sie leicht und kostenlos selbst kontrollieren.

Dazu zählen zum Beispiel die Überprüfung, wie gut der Webauftritt für mobile Endgeräte optimiert ist und wie es um die Ladezeit bestellt ist.

Fakt ist: Die Bedürfnisse der User verändern sich im Zeitablauf, immer im Zusammenspiel mit dem technischen Fortschritt. Bleiben Sie am Ball, damit die Nutzerfreundlichkeit Ihrer Seite stets gewährleistet ist.

Trend #2: Die Google Voice Search

“Okay Google, was wiegt ein ausgewachsener Braunbär?“ Mittlerweile findet sich in jedem vierten Haushalt ein Smart-Speaker. Digital über Sprache zu suchen, kann schon fast nicht mehr als „Trend“ bezeichnet werden, sondern hat sich fest etabliert.

Hat man gerade kein mobiles Endgerät oder einen PC zur Hand – oder gar gerade beide Hände voll (zum Beispiel beim Kochen) -, ist das die bequemste Methode, eine Suchanfrage abzusetzen.

Vor allem im Hinblick auf das „barrierefreie Internet“ bekommt sie eine weitere, beachtenswerte Bedeutung. Barrierefrei bedeutet, dass sich körperliche Einschränkungen – beispielsweise im Sehen oder Bewegen –nicht negativ darauf auswirken, wie User das Internet nutzen.

Barrierefreiheit wird mittlerweile auch auf Video-Plattformen, wie YouTube, oder bei Videos in sozialen Netzwerken großgeschrieben: Hier besteht die Möglichkeit, Videos mit wenig Aufwand mit Untertiteln zu unterlegen. Das ist vor allem für User relevant, die nicht gut hören können oder Ton nicht abspielen wollen, weil die Umgebungsgeräusche oder die Situation dies nicht zulassen.

Und: Untertitel wirken sich durchaus auch auf die Suchmaschinenoptimierung der Inhalte aus: Google kann so nämlich noch besser erkennen, um welche Art von Inhalt es sich handelt – und das sorgt wiederum für Relevanz.

Auch dieser Trend ist nicht nur auf das Jahr 2021 beschränkt, sondern wird sich in 2022 weiter fortsetzen. Im Prinzip zählt dieser Trend ebenfalls zur Nutzerfreundlichkeit, denn auch eingeschränkten Menschen (oder in Situationen) wird so ermöglicht, das Internet komfortabel und vollumfänglich zu nutzen.

Handlungsempfehlung für 2022:
Falls noch nicht – oder nicht umfänglich – geschehen, sollten Sie Ihre Inhalte für die Voice Search optimieren und die Möglichkeit von Untertiteln in Videos nutzen.

Ein wesentlicher Faktor für die Optimierung der Sprachsuche sind „Text-Schnipsel“, so genannte Snippets. Diese stellen direkte Antworten auf Suchanfragen dar, welche ganz oben in den Google-Suchergebnislisten in einer Antwortbox angezeigt werden. Via Audio können diese direkt als Antwort abgespielt werden.

Auch FAQs, die Sie als „Post Type“ auf Ihrem Webauftritt anlegen, sind hervorragend für die Optimierung geeignet. Wichtig ist, dass die Antwort auf die Frage innerhalb der ersten 30 Zeichen erfolgt, um sich für diese Positionierung zu „qualifizieren“.

Dasselbe gilt auch für Blogartikel-Zwischenüberschriften, die als Frage formuliert und als H2-Überschrift formatiert werden, denn: Google ist in der letzten Zeit vermehrt dazu übergegangen, als H2-formatierte Fragen in Überschriften in den Google-Schnellsuchergebnissen auszuspielen, wenn die Antwort in den ersten 30 Worten des zugehörigen Absatzes erfolgt.

Trend #3: Video-Content

Videocontent hat, im Laufe der vergangenen Jahre, zunehmend an Bedeutung gewonnen. User aller Altersgruppen haben hierfür eine Affinität – und auch das Unternehmensmarketing kann (und sollte!) sich dies zu Nutze machen, denn: Unser Gehirn verarbeitet und speichert visuelle Informationen besser als schriftliche. Zudem erhöhen Videos den organischen Traffic und sorgen für eine längere Verweildauer.

Damit stellt Video-Content eine hervorragende Ergänzung zu anderen Marketing- und SEO-Maßnahmen dar. Entweder direkt auf dem eigenen Webauftritt oder in entsprechenden sozialen Netzwerken. Ob Erklärvideos, Produktvideos, unterhaltsame oder spannende Videos, der Spielraum und die Möglichkeiten sind groß – erfordern aber natürlich ein intensives Auseinandersetzen mit der eigenen Zielgruppe, um zu eruieren, welcher Content am ehesten den Interessen und Bedürfnissen entspricht.

Auch im Hinblick auf die Suchmaschinenoptimierung bietet sich das Erstellen von Video-Content an, denn: Über Meta-Description, Title-Tag und ergänzende Beschreibungstexte lassen sich die Inhalte auch für Google hervorragend aufbereiten. Und, wie zuvor schon erwähnt, sollten auch die Chancen, die Untertitel für die Suchmaschinenoptimierung und die User bieten, nicht außer Acht gelassen werden.

Der Trend hat schon weit vor 2021 begonnen – und wird auch in Zukunft nicht abreißen.

Handlungsempfehlung für 2022:
Versetzen Sie sich in Ihre Zielgruppe hinein und finden Sie heraus, mit welcher Art von Video-Content sie diese begeistern können. Die Möglichkeiten sind so vielfältig, dass Sie aus den Vollen schöpfen können.

Haben Sie zum Beispiel schon mal für Instagram ein Reel produziert oder ein TikTok erstellt? Insbesondere die Plattform TikTok ist ein hervorragendes Marketing-Instrument, aufgrund des starken Algorithmus, der Usern ganz gezielt relevante Videos ausspielt. Auch wenn die Zielgruppe in der Vergangenheit hier eher bei der jüngeren Generation angesiedelt war, ist sie mittlerweile wesentlich breiter aufgestellt und spricht nahezu jede Altersgruppe an. Die Erstellung von TikToks gestaltet sich, dank der integrierten Tools, denkbar einfach.

Nutzen Sie 2022, um neue Wege einzuschlagen und bislang ungenutzte Möglichkeiten auszuschöpfen – und mit Sicherheit werden Sie dadurch auch neue Zielgruppen erschließen.

Trend #4: Den Onlinehandel vorantreiben

Das Onlineshopping nimmt an Fahrt auf – und dafür sorgt insbesondere auch die Coronapandemie mit ihren aktuellen Beschränkungen. Der stationäre Handel hat in diesen Tagen mit Umsatzeinbußen zu rechnen – kein Grund aber, den Kopf in den Sand zu stecken, denn: Dank Google-Shopping haben sich, im Laufe von 2021, neue Möglichkeiten eröffnet.

Durch den Google-Shopping-Tab können nun alle Händler die Möglichkeit nutzen, dort auf organische Weise eine Platzierung anzustreben und damit die Verkäufe zu pushen – eine großartige Alternative, oder gar Ergänzung, zu bezahlten Google Werbeanzeigen.

Auch wenn die Coronapandemie überstanden sein sollte: Der Onlinehandel boomt schon seit langer Zeit – und dieser Trend wird sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Verzichten Sie nicht auf die Möglichkeiten und Vertriebswege, die Ihnen auf diese Weise geboten werden.

Handlungsempfehlung für 2022:
Wenn Sie Ihre Produkte online „an den Mann“ bringen wollen, sind ansprechende Produktbilder Trumpf. Mit gefälligen Produktbeschreibungen, welche die Keywords aus Ihrem ermittelten Keyword-Set enthalten, bereiten Sie die Texte nicht nur für die Kunden, sondern auch für Google auf und leisten damit einen wertvollen Beitrag zu Ihrer Suchmaschinenoptimierung. Auch wenn Sie in Richtung „Onlinehandel“ bislang noch keine Schritte unternommen haben: Es ist nie zu spät, diesbezüglich aktiv zu werden – mit Sicherheit ein guter Vorsatz für 2022.

Trend #5: E-Commerce und Content-Marketing miteinander verbinden

In Zukunft rücken Content-Marketing und E-Commerce immer weiter zusammen. Gute Beispiele in diesem Zusammenhang sind die sozialen Netzwerke Facebook und Instagram, welche beide verstärkt auf E-Commerce-Funktionen setzen, damit User direkt hierüber shoppen können und die Netzwerke dafür gar nicht erst verlassen müssen. Aus diesem Grund gilt es, beide Disziplinen aus einer Hand zu entwickeln.

Übrigens, in diesem Zusammenhang auch wichtig zu erwähnen: Die Kooperation mit Influencern stellt eine hervorragende Möglichkeit dar, damit User Produkte in den sozialen Netzwerken entdecken –ein Trend, der auch 2022 weiter an Aufwind erfährt.

Handlungsempfehlung für 2022:
Wenn das bislang Neuland für Sie ist, sollten Sie sich spätestens 2022 mit diesen Möglichkeiten auseinandersetzen. Eruieren Sie doch mal, welcher Influencer in Ihrer Branche für eine Kooperation geeignet wäre und probieren Sie die neuen Vertriebswege der bekannten sozialen Netzwerke aus.

Trend #6: Die Automatisierung der Marketingprozesse

Wer die genannten Möglichkeiten voll ausschöpft, hat alle Hände voll zu tun. Und: Bei den genannten Maßnahmen bleibt es nicht, denn schließlich gilt es auch, Erfolgskontrollen durchzuführen, um zu überprüfen, ob die gesetzten Ziele auch erreicht wurden.

Um nicht den Überblick zu verlieren und die Arbeit zu vereinfachen, ist eine Automatisierung hilfreich – ein Trend, den 2022 immer mehr Marketeers und SEO-ler nutzen werden und auch sollten. Hierfür wird ein „Kernsatz“ an Technologien und Tools notwendig, wie zum Beispiel

  • Content Management Systeme, um Inhalte des Webauftritts zu verwalten,
  • Tools für das Customer-Relationship-Management (kurz “CRM”), um Kundenbeziehungsprozesse systematisch auszugestalten,
  • Tools, um den Content automatisiert in sozialen Netzwerken zu streuen (z.B. das Dashboard Hootsuite®)
  • Analyse-Werkzeuge zur Erfolgskontrolle,
  • und einiges mehr.

Handlungsempfehlung für 2022:
Eruieren Sie, welche Tools sie bereits nutzen und welche Ihnen in Zukunft hilfreich sein könnten. Ihr Grundsatz sollte lauten „Digital first“, denn auf diese Weise können Sie gewährleisten, dass alle Tools nahtlos ineinandergreifen, einwandfrei funktionieren und Ihnen die Arbeit erleichtern.

Falls Sie dabei sprichwörtlich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen, kann es sinnvoll sein, sich für die Integration und Umsetzung einen Experten zur Seite zu holen. Einen solchen Experten können Sie bequem in unserer SEOJobboerse finden, indem Sie die Angebote durchforsten – das gilt natürlich auch für alle anderen SEO-Disziplinen, die das Jahr 2022 für bereithält.
Wer nicht lange suchen möchte, kann in unserer SEOJobboerse kostenlos ein Inserat aufgeben. Auf diese Weise werden Sie von einem Branchenprofi gefunden und können gemeinsam Ihrem Tatendrang für das neue Jahr frönen.

Fazit

Eines können wir Ihnen sicher vorhersagen: Auch 2022 wird es mit Google garantiert nicht langweilig. Die Trends aus 2021 setzen sich im kommenden Jahr fort, vertiefen sich, weitere kommen hinzu. Und ganz sicher wird auch das ein oder andere Google-Algorithmus-Update für Wirbel in der Branche sorgen. Wichtig ist, dass Sie stets informiert sind und am Ball bleiben, um nicht den „Anschluss“ zu verlieren.

Websitebetreiber sollten sich nun insbesondere auf die Verzahnung von Content und E-Commerce vorbereiten, die vielfältigen Möglichkeiten der sozialen Netzwerke nutzen, um neue „Touchpoints“ zu kreieren, die Entwicklungen von Voice und Video im Auge behalten – und gleichzeitig bei allen Maßnahmen die User-Experience im Blick haben.

Fakt ist: So lange User Suchanfragen absetzen – ob schriftlich oder mündlich – bleibt auch die Suchmaschinenoptimierung wichtige Disziplin im Arbeitsalltag von Agenturen, SEO-lern und Websitebetreibern.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen besinnliche Weihnachten und ein erfolgreiches Jahr 2022. Wir halten Sie auch 2022 an dieser Stelle über alle relevanten Branchenentwicklungen auf dem Laufenden.



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