Selbständig im SEO-Bereich? Erste Schritte rund um die Gründung (1)

Bei Ihnen stehen gerade alle Zeichen auf Umbruch? Sie überlegen, den Weg in die Selbständigkeit als SEOler zu wagen – aber wissen nicht genau, welche Herausforderungen auf diesem Weg warten?

Wir zeigen Ihnen heute, wie der Start in die Selbständigkeit im SEO-Bereich gelingt und geben wertvolle Insider-Tipps.

Warum als SEO selbständig machen?

Der Bereich „Suchmaschinenoptimierung“, als wichtiger Bestandteil des Onlinemarketings, boomt.

Mittlerweile (und allerspätestens! seit der Corona-Pandemie) haben Firmen aller Größen und Branchen die Bedeutung von Suchmaschinenoptimierung für den Geschäftserfolg erkannt. Wer im Vertriebskanal „Internet“ für seine Kunden nicht präsent ist, geht in der Masse unter.

Bei der komplexen Thematik sind – im Rahmen einer ganzheitlichen und langfristigen Umsetzung – Kompetenz und Erfahrung unabdingbar. Professionelle Unterstützung finden Unternehmen bei selbständigen SEO-Profis.

Welche Aussichten hat die Selbständigkeit im Bereich SEO?

Es gibt viele gute Gründe, die dafürsprechen, den Schritt zu wagen.

Zu dem vielseitigem Arbeitsalltag eines SEOlers gehören alle Maßnahmen rund um einen Webauftritt, die zur Suchmaschinenoptimierung beitragen. Das erklärte Ziel: Die optimierte Website soll in den Suchergebnissen von Google (oder entsprechend in den Suchergebnissen anderer Suchmaschinen – wir beziehen uns in diesem Artikel allerdings lediglich auf Google), möglichst weit vorne gelistet werden.

Die Suchmaschinenoptimierung stellt immer einen langfristigen Prozess dar. Hieraus ergeben sich für Selbständige gleich mehrere Vorteile: Wurde ein Kunde akquiriert, ist die Zusammenarbeit üblicherweise von Dauer – denn nur im Zeitablauf können die getroffenen Maßnahmenbündel ihre Wirkung entfalten. Das Durchführen von regelmäßigen Analysen, die Strategieplanung und Maßnahmenanpassung gehören genauso zu den regelmäßigen Aufgaben, wie das Erstellen von Reportings, um dem Kunden alle Tätigkeiten und Erfolge transparent darzulegen.

Kurzum: Ein Suchmaschinenoptimierer hilft dabei, die Komplexität der Materie verständlich zu machen und über sein Fachwissen – das in vielen Unternehmen nicht vorhanden ist – die Websiteperformance nachhaltig zu erhöhen.

Rund 30 Prozent aller Klicks entfallen auf das erste Suchergebnis. Mehr als 70 Prozent der User betrachten ohnehin nur die Suchergebnisse auf Seite 1. Als Faustformel lässt sich zusammenfassen: Je höher die Sichtbarkeit einer Website, desto mehr Traffic wird diese aufweisen – und das bedeutet wiederum mehr Umsätze für deren Inhaber.

Die genannten Fakten machen deutlich, wie wertvoll SEO-Knowhow für Unternehmen ist. Und damit haben Sie auch schon Ihr erstes Verkaufsargument in der Hand und die besten Aussichten in der Tasche. Die Geschäftsidee, sich als SEO-Experte selbständig zu machen, hat definitiv Potenzial. Durch die langfristige Kundenbindung lassen sich Einnahmen planen und wertvolle Perspektiven der Zusammenarbeit schaffen.

Wer kann sich als SEO-Profi selbständig machen?

Wer sich als SEO-Experte selbständig macht, benötigt dafür keine bestimmte Qualifikation, denn die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt. SEO-Profis sind nicht selten Autodidakten oder Quereinsteiger.

Natürlich kann auch ein entsprechender Ausbildungsabschluss oder ein Studium im Bereich Information / Betriebswirtschaft / Marketing / Onlinemarketing oder ähnliches hilfreich sein, um den Weg in die Selbständigkeit als SEOler zu starten.

Ein weiterer Türöffner sind Zertifikate, die im Rahmen von entsprechenden Fortbildungen erworben wurden und – ganz wichtig – berufliche Erfahrungen und Referenzen.

Selbständigkeit: Vollzeit oder nebenberuflich starten?

Jedem Gründer stellt sich anfangs unweigerlich die Frage: Soll ich direkt in Vollzeit einsteigen oder beginne ich nebenberuflich?

Der nebenberufliche Einstieg hat durchaus seinen Charme, denn: Damit der Start in die Selbständigkeit nicht direkt unter finanziellem Druck beginnt, ist ein nebenberuflicher Einstieg grundsätzlich eine gute Wahl. Läuft das Business gut an und hat sich ein adäquater Kundenstamm etabliert, lässt sich der Schritt zur Vollzeit-Selbständigkeit unkompliziert vollziehen.

Da wird gerade das Thema „Finanzen“ angeschnitten haben, werfen wir nun einen Blick auf die zu erwartenden Kosten im Rahmen der Selbständigkeit.

Vorüberlegung: Welche Ausgaben sind in der Selbständigkeit zu erwarten?

In der Theorie braucht ein SEO-Profi nur seine fundierten Fachkenntnisse, einen Laptop und die notwendigen Tools, um mit der Arbeit zu starten – sowie idealerweise eine (top-platzierte!) Website, welche die Kenntnisse und Referenzen ins rechte Licht rückt.

Die Zusammenarbeit lässt sich – spätestens seit Corona – auch digital gestalten. Ein weiterer Pluspunkt, da anfallende Reisekosten so in einem vordefinierten Rahmen bleiben können (z.B. persönliches Treffen alle drei Monate im Rahmen von Ergebnis-Präsentationen). Die Anmietung eines Büroraumes ist ebenfalls nicht zwingend notwendig, kann aber im späteren Tagesgeschäft durchaus Vorteile bieten.

Nicht zu vergessen: Die Gewerbeanmeldung kostet einmalig ebenfalls etwas Geld.

Soweit die Theorie – das waren die ganz offensichtlichen Kostenpunkte.

In der Praxis ist es so, dass beim Start in die Selbständigkeit weitere anfallende Kosten gerne erstmal ausgeblendet werden. Aber: Insbesondere für Versicherungen sind Ausgaben einzuplanen.

Scheint die freiwillig-gesetzliche Krankenversicherung die richtige, oder lohnt vielleicht doch ein Wechsel in die private Krankenversicherung? Wird einen Betriebshaftpflicht benötigt? Wie sieht es mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung oder privaten Rentenversicherung aus?

Wir empfehlen, einen freien Versicherungsmakler zu den angesprochenen Themen zu befragen. Dieser agiert unabhängig und kann den bestmöglichen Tarif für die individuelle Sachlage eruieren.

Zusätzlich empfehlen wir, das Gespräch mit einem erfahrenen Steuerberater zu suchen. Hier lässt sich klären, welche steuerlichen Pflichten auf den Neu-Unternehmer zukommen. Dazu zählen nicht nur die üblichen bekannten Abgaben, sondern z.B. auch Aspekte wie Gewerbesteuer und Umsatzsteuer-Vorauszahlungen, kosten für regelmäßige Steuerberatung, Buchhaltung, Jahresabschluss und Co.

Schlussendlich sind dann Kosten schwarz auf weiß festgeschrieben – und damit lässt es sich fundiert planen: Wie viele Kunden brauche ich mindestens, um meine Fixkosten zu decken? Wie viele Einnahmen muss ich generieren, damit ich darüber hinaus meinen Lebensunterhalt finanzieren kann?

Im Gegensatz zu anderen Gründungen besteht der Vorteil dieser Geschäftsidee darin, dass sie nicht sehr kapitalintensiv ist.

Wer alle Tatsachen berücksichtigt, dem drohen am Ende keine finanziellen Überraschungen.

Gewerbe anmelden oder freiberuflich arbeiten?

Können Sie dem Finanzamt darlegen, dass Sie ausschließlich beratend tätig sein wollen, kann der Status „Freiberufler“ angestrebt werden. In der Praxis gestaltet es sich aber zumeist so, dass die meisten Kunden keine Zeit haben, die Umsetzung selbst in die Hand zu nehmen. Wer Beratung und Umsetzung vereinen kann, hat alle Trümpfe für eine langfristige Zusammenarbeit in der Hand.

Sobald eine Dienstleistung angeboten wird, wird der Gang zum Gewerbeamt unumgänglich.

Ein SEO-Gewerbe anmelden – wie funktioniert das?

Wer sich selbständig machen möchte, muss sich zwangsläufig mit dem wichtigen Thema „Rechtsform“ auseinandersetzen. Das ist quasi der letzte Schritt, bevor die selbständige Tätigkeit aufgenommen werden kann.

Dabei bieten sich vor allem die Gründung eines Einzelunternehmens an – oder, wenn nicht alleine gegründet wird – die Gesellschaft bürgerlichen Rechts.

1. Gründung eines Einzelunternehmens

Wer alleine gründet, für den bietet sich das als Rechtsform das Einzelunternehmen an. Als Einzelunternehmer handelt man, unter bürgerlichem Namen, als Unternehmen.

Die Vorteile eines Einzelunternehmens sind vor allem,

  • die unkomplizierte und kostengünstige Gründung,
  • dass ein Eintrag ins Handelsregister nicht erforderlich ist,
  • eine einfache Buchführung.

Die Gebühren für die Gewerbeanmeldung fallen, je nach Bundesland und Gemeinde, unterschiedlich aus. Sie bewegen sich in der Regel ca. zwischen 10 und 70 €.

2. Gründung einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts („GbR“)

Sie kennen jemanden, der auch im Bereich SEO oder Onlinemarketing aktiv ist und können sich vorstellen, gemeinsam zu gründen? Grundsätzlich spricht nichts dagegen, die Geschäftsidee direkt größer anzugehen und gemeinsam eine SEO-Agentur zu gründen. Auf diese Weise lassen sich gleich mehrere Kompetenzen bündeln und den Kunden kann ein ganzheitlicher Service aus einer Hand angeboten werden.

In diesem Fall bietet sich die Rechtsform einer GbR an. Der Aufwand bei der Gründung stellt sich genauso gering dar, wie bei der Anmeldung eines Einzelunternehmens. Dasselbe gilt auch für die Gebühren der Gewerbeanmeldung und die Einfachheit der Buchhaltung.

Wichtig zu wissen:

Ob die Gründung in Vollzeit oder in nebenberuflicher Form erfolgt, macht grundsätzlich bei beiden Rechtsformen keinen Unterschied.

Bei Aufnahme der selbständigen Tätigkeit muss beim Finanzamt ein Formular zur steuerlichen Erfassung ausgefüllt werden. Wird absehbar, dass der Umsatz im ersten Geschäftsjahr max. 22.000 € beträgt und im folgenden Geschäftsjahr 50.000 € nicht überschreitet, greift die so genannte „Kleinunternehmerregelung“.

Das bedeutet: Die Umsatzsteuer wird nicht auf der Rechnung ausgewiesen und damit nicht an das Finanzamt abgeführt. Sobald die Umsatzgrenze überschritten wird, greift die Pflicht zur Umsatzsteuer-Abführung.

Ein „Kleingewerbe“ ist also keine eigenständige Rechtsform, sondern ein Gewerbe, das aufgrund von geringen Umsätzen und Gewinnen die Kleinunternehmerregelung nutzt. Von dieser Regelung können alle Selbständigen und Freiberufler Gebrauch machen.

Auf alle relevanten steuerlichen Details einzugehen, würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Befragen Sie hierzu Ihren Steuerberater. Auch das Umsatzsteuergesetz (§ 19 UstG) hilft an dieser Stelle weiter.

Nachgeforscht: Und wie sieht es mit der Preisgestaltung aus?

Eine weitere wichtige Frage zu Beginn der Selbständigkeit lautet: Welchen Stundensatz kann ich verlangen? Kurz und knapp: Hierauf gibt es keine pauschale Antwort – aber ein paar Anhaltspunkte:

  • Am besten beraten ist, wer einmal eine ausführliche Konkurrenzanalyse durchführt, um herauszufinden, welche Stundensätze die Wettbewerber verlangen.
  • Je nach Region kann der Stundensatz zwischen 50 € (eher im ländlichen Raum) und 120 € (in Großstädten) betragen. Auf diese Weise lässt sich das eigene Angebot strategisch klug positionieren.
  • Der Marktwert richtet sich auch danach, welche Alleinstellungsmerkmale im Vergleich zur Konkurrenz angeboten werden. Klarheit muss insbesondere auch über den Arbeitsaufwand der einzelnen Maßnahmen herrschen, damit das Angebot nicht zum Minusgeschäft wird.
  • Aus diesem Grund bieten sich für bestimmte Maßnahmen(-pakete) Pauschalpreise an, denn: Das macht die Preisgestaltung für den Kunden transparent und der Arbeitsaufwand wird entsprechend abgedeckt.

Gerade zu Beginn der Selbständigkeit scheint es schwierig einzuschätzen, welcher Arbeitsaufwand tatsächlich zu kalkulieren ist. Wir sagen: „Kampfpreise“ sind generell keine gute Preisstrategie.

Das Ziel besteht in der langfristigen Kundenbindung. Wer im Laufe der Zusammenarbeit die Preise erhöhen möchte, hat zumeist schlechte Karten. Eine bessere Alternative wäre zum Beispiel eine kostenlose Beratungsstunde, in welcher dem Kunden direkt Verbesserungsansätze aufgezeigt werden. Das vermittelt zudem Kompetenz und sorgt für Vertrauen. Perfekt, für einen gelungenen Einstieg in die Zusammenarbeit.

Grundsätzlich gilt: Je mehr Erfahrung und erfolgreiche Referenzen vorhanden sind, desto besser lässt sich ein höherer Preis rechtfertigen.

Ein SEO-Profi sollte seinen Kunden stets vermitteln, dass er zukunftsorientiert denkt – im Hinblick auf das, was der Bereich „Suchmaschinenoptimierung“ die nächsten Jahre mit sich bringen wird (z. B. Entwicklungen wie die Voice Search, KI, etc.). Das zeugt von Knowhow und hilft dabei, die Zusammenarbeit langfristig auszugestalten.

Fazit

Als SEO-Profi leistet man einen entscheidenden Beitrag zum Unternehmenserfolg. Sichtbarkeit im Netz ist unabdingbar für den geschäftlichen Erfolg – und daran wird sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern. Unternehmen können diese Herausforderung nicht alleine bewältigen. Das spricht deutlich für die Chancen hinter dieser Geschäftsidee.

Im Grunde kann sich jeder als SEOler selbständig machen, der das nötige Knowhow und die Leidenschaft dafür mitbringt.

Bei entsprechender Preisgestaltung und – dank übersichtlicher Kostenstruktur – warten attraktive Verdienste. Und nicht zuletzt ein vielseitiger Job, der an jedem denkbaren Ort ausgeübt werden kann. Wer sich als digitaler Nomade sieht, liegt damit genau richtig. Zudem warten spannende Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen

Wir sagen: „Man sollte viel öfter einen Mutausbruch haben“. Der Weg in die Selbständigkeit gestaltet sich nicht immer geradlinig. Manchmal muss man umkehren und eine andere Abzweigung nehmen. Und dann? Findet man den Weg, der für einen selbst perfekt ist.

Demnächst knüpfen wir an diesen Artikel an und geben weitere Tipps für die erfolgreiche Selbständigkeit als SEO-Experte!

Wir wünschen schon jetzt viel Erfolg!



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