Wir geben eine Suchanfrage ein – und erhalten im Bruchteil von Millisekunden dazu passende Google-Suchergebnisse. Für jeden von uns stellt die Schnelligkeit, mit der wir gewünschte Informationen im Netz ausfindig machen können, eine Selbstverständlichkeit dar. Doch was passiert eigentlich hinter den Kulissen, wenn bei Google eine Suchanfrage eingeht? Wie wird aus der Suchanfrage ein adäquates Suchergebnis?
Das wollten wir genauer wissen und haben die Hintergründe im Folgenden für Sie zusammengefasst – basierend auf dem Transkript des Google Podcasts „Search Off the Record“.
Wie funktioniert die Google-Suche?
Vor einiger Zeit hat Google im Rahmen des Google-eigenen SEO-Podcasts „Search Off the Record“ erklärt, wie Suchanfragen verarbeitet und dazu passende Suchergebnisse ausgeliefert werden. Technische Details wurden in diesem Zuge nicht genannt – zumindest aber die grobe Struktur der Prozesse, die im Hintergrund einer Suchanfrage ablaufen. Und diese Schritte sind – zugegeben – sehr technisch, manchmal überaus vage, aber dennoch wissenswert:
Setzt ein User eine Suchanfrage ab, wird nicht – wie man fälschlicherweise annehmen könnte – direkt das gesamte World Wide Web durchsucht, sondern nur der so genannte „Index“ von Google. Mit diesem wird ein Großteil des Webs erfasst, das geschieht über die so genannten „Spider“. Diese rufen erst vereinzelt Websites ab und folgen dann den dort befindlichen Links, die wiederum auf weitere Seiten verweisen. Dies passiert so lange, bis ein großer Teil des Webs indexiert ist. Kaum vorstellbar: Dahinter stecken Milliarden von Websites, die sich auf unzähligen Servern befinden.
Beispiel:
Ein User nutzt die Google-Suche um herausfinden, wie groß ein Braunbär ist. Hierfür gibt er in die Google-Suche die Begriffe „Braunbär“ und „Größe“ ein. Diese Suchanfrage erreicht einen Server von Google, der für die Verarbeitung dieser Suchanfrage ausgewählt wurde.
Innerhalb des Google-Systems gibt es einen – nicht näher im Google-Podcast spezifizierten – Ablauf von Prozessen, der dafür sorgt, dass die Suchanfrage maschinell verstanden und an den korrekten Index (Suchwort, Bilder, Videos etc.) weitergeleitet wird. Im Podcast wurde angedeutet, dass der Prozess so gestaltet ist, dass er von der Schrittabfolge in beide Richtungen abgearbeitet wird. Dies lässt vermuten, dass Google mit zwei Verarbeitungsergebnissen arbeitet, um die weitere Suche im Index erstmal breiter aufzustellen.
Erreichen nun beide Ergebnisse aus den Verarbeitungsrichtungen den zuständigen Index (Suche, Bilder, Videos, Produkte etc.), so entsteht bei der Auswahl nach weiteren Kriterien (Datumseinschränkung, Bildgröße, vorwiegende Farbe, Länge eines Videos, Standort des Suchenden, etc.) eine sog. Posting-List, welche die Grundlage für die Auslieferung der Suchergebnisse darstellt.
Weil sich der User nicht durch alle verfügbaren Webergebnisse klicken will, um herauszufinden, wie groß ein Braunbär ist, sortiert Google die gefundenen Seiten: Das ist das, was wir als Google-Ranking kennen.
Wie wendet Google die Rankingfaktoren an?
Das Google Rankingsystem sorgt dafür, dass die Suchergebnisse in einer entsprechenden Sortierung ausgeliefert werden. Hierfür kommen rund 200 Google-Rankingfaktoren zum Einsatz, welche eine hohe Qualität der Suchergebnisse gewährleisten – zum Beispiel Relevanz, Content, Backlinks, mobile Optimierung, Ladezeiten, und viele weitere.
Google untersucht also die Web-Dokumente dahingehend, wie oft die Seite die gewählten Suchbegriffe enthält, ob diese im Title, in der URL oder direkt hintereinander erscheinen, ob die Website Synonyme enthält, wie hochwertig die dort befindlichen Inhalte sind, etc. Aus diesen einzelnen Faktoren berechnet Google die Relevanz einer Website und liefert die Suchergebnisse dementsprechend aus – und das geschieht alles innerhalb von rund 0,5 Sekunden, um einen schnellen und genauen Informationsabruf zu gewährleisten.
Wie sehen die Google-Suchergebnisse aus?
Die Google-Suchergebnisse setzen sich aus mehreren Bestandteilen zusammen. Das sind zum einen der Title, die URL sowie ein Text-Snippet (= Text-Schnipsel), der Informationen enthält, welche Inhalte auf der Seite zu finden sind. Darüber hinaus werden auch Links zu ähnlichen Seiten angezeigt, die dem Suchergebnis ebenfalls entsprechen und für den User deshalb auch von Interesse sein könnten.
Am oberen und unteren Rand der Ergebnisseiten werden zusätzlich Google-Werbeanzeigen dargestellt, die den Suchergebnissen thematisch entsprechen. Auch hier verfolgt Google sein Ziel, nur relevante Anzeigen zu schalten – schließlich sollen die User nur die Anzeigen sehen, die für sie auch von Bedeutung sind, weil sie der Suchanfrage entsprechen.
Gehen all diese genannten Daten und Informationen innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne bei Google ein, werden diese unter die Suchergebnisse gemischt und werden dem User als so genannte „Univsersal Search“-Suchergebnisse angezeigt.
Wenn die übrigen Informationen nicht rechtzeitig eintreffen, zeigt Google nur die Webergebnisse an. Im weiteren Schritt werden lediglich Anzeigen hinzugefügt und die Ergebnisse in die uns bekannte Ansicht gebracht.
„Fun Fact“: Wie viel Energie verschlingt eine Suchanfrage?
Damit Google die Suchanfragen der User in Echtzeit beantworten kann, hat der Konzern gigantische Rechenzentrum am Laufen, welche mit Strom betrieben werden. Eine Google-Suchanfrage verbraucht ca. 0,3 Wattstunden. Wenn Sie zwanzig Mal eine Suchanfrage absetzen, entspricht das in etwa dem Energieverbrauch einer Energiesparlampe, die eine Stunde leuchtet.
Fazit
Der SEO-Podcast hat uns einen – zugegeben, sehr technischen – Einblick gewährt, welcher Prozess hinter dem Ausspielen der Google-Suchergebnisse steckt. Auch wenn keine Details genannt werden, können wir uns nun etwas besser vorstellen, welche „Maschinerie“ ins Rollen kommt, wenn ein User eine Suchanfrage absetzt. Es ist faszinierend, in welch kurzer Zeitspanne diese Prozesse im Hintergrund ablaufen – wir sprechen von Millisekunden. Und alles nur, um das von Google erklärte Ziel zu erreichen: Usern immer relevantere und besser „,matchende“ Suchergebnisse auszuliefern – die Userzufriedenheit immer im Fokus.
Übrigens: Haben Sie schon mal in den Google-eigenen Podcast „Search Off the Record” reingehört? Es lohnt sich – hier gibt es regelmäßig spannende Einblicke hinter die Kulissen der Google-Suche, Hintergrundinformationen und viele weitere nützliche Infos rund um das Thema „SEO“.
Das ausführliche Transkript zu den im Text genannten Infos finden Sie, im Originalton, hier. Es handelt sich um die Podcast-Folge 16 vom 13. April 2021.